Archive for April, 2009

1993

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….war nicht irgendeine Party. In diesem Jahr geschah so viel, daß man meinen könnte, ich müßte eine
Extra-Homepage aufmachen. Aber dennoch lässt es sich in einfachen, kleinen Sätzen zusammenfassen:

Im Sommer hatte die schöne Seite des Lebens ein Ende: Mit der Abschlußfahrt in die Toscana
war die Schulzeit mit dem Realschulabschluß und einem Durchschnitt von 1,7 (PROTZ!) beendet.

Stattdessen ging es nun in die Ausbildung zum Bankkaufmann. Das große Los, mich beschäftigen zu
dürfen, hatte die Deutsche Bank in Rüsselsheim gezogen…

Ich möchte mich an dieser Stelle auch ganz besonders bei folgenden beiden Banken
bedanken (
reimt sich…):
Rüsselsheimer Volksbank & die Sparkasse Mainz - die mir sogar bei meiner weiteren
“Berufswahl” alles gute wünschte. Nicht tragisch, bei dem Test dieser Banken durchzufallen,
aber kurios, wenn die Bischofsheimer Volksbank den selben Test ausrichtet und das
Ergebnis so gut ist, daß man mich eine Woche später zum Gespräch eingeladen hat.

Doch wie gesagt:
Pech gehabt, den tollen Kundenberater Hatzel (*grins) findet man nicht in einer der obigen Banken,
sondern in der DEUTSCHE BANK AG

Ansonsten verstand ich es zunehmend immer besser, meinen Charme und meine Hundeblicke so
einzusetzen, daß sie richtig gut ankamen. Im Frühjahr - die guten alten Frühjahrsgefühle - 2 Monate
mit einem Mädel zusammen, aber wohl eher auf eine platonische Art. Jedoch schaffte ich es auf
Anhieb iin dieser Situation, drei Menschen gleichzeitig zu enttäuschen:
Nico, weil ich ihm eine große Liebe vor der Nase wegschnappte, auf die er schon so lange scharf war,
meine platonische Freundin, weil sie mich mit Nicos großen Liebe prompt auf frischer Tat an
einer Bushaltestelle ertappte und Nicos große Liebe, weil ich merkte, daß ich gar kein Interesse
an ihr hatte….tztztztztz

Dafür lernte ich meine beste Freundin kennen: SANDRA E.! Sie ist es bis heute noch, auch wenn
wir weniger Kontakt haben. Damals hats mich erwischt. Mannmannmann….
Es war zwar mal ein kleines Techtelmechtel, aber richtig draus geworden ist nie was.
Dafür aber eine echt gute Freundschaft - was auch viel, viel mehr wert sein kann!

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Und noch ein guter Freund sorgte dafür, daß ich meine zweite richtige Liebe kennenlernte:
Indem ER (1.Person links auf oberen Bild) sie verließ. Beate war ein Jahr älter, aber das machte zumindest
mir gar nichts. Wir waren dann immerhin einige Monate zusammen und haben einiges erlebt.
Doch das würde hier den Rahmen sprengen. Sie verließ mich später wegen dem Mann, den sie dann
heiraten sollte und eine Familie gründete. Das saß. Doch wie sie selbst weiß - war das wohl keine gute
Entscheidung. Wir liefen uns später mehrmals über den Weg und immer wieder redete man über alte Zeiten….

Bevor die nächste tragische Frauengeschichte mich erreichte, nahm ich wegen des großen Spaßes wieder
am Sängerwettbewerb teil, diesmal Platz 4 mit dem Song “Runaway Train” von SOULASYLUM.
Hier lernte ich neben meiner neuen Tanzpartnerin Tanja L. auch meinen neuen besten Freund
Merle Matthews
kennen! Mit dem konnte man echt Pferde stehlen…

Jaaaa, im August begann dann die Karierre als angehender Bankkaufmann:

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Aber es war nicht immer eine große Bankparty! Zusammen mit den Kollegen Heiko Pult, Andreas Groß,
Maite Valverde-Brüggemann durchwanderte ich die Stationen einer harten, aber auch lustigen Ausbildung.
Für mich begann es in der damals noch vorhandenen Filiale Raunheim. Ich halte es nur für Zufall,
daß die Bank zwei Filialen in näherer Umgebung schloß, seit ich hier arbeite…!!!

Lediglich der Weg zur Berufsschule war etwas mühselig. Beginn des Unterrichts um 7.30 Uhr in Groß-Gerau!
Ächz! Besonders, wenn man den Bus verpasst, und das Rad nehmen muß…
Dass dann in der Erntezeit der Zuuckerrüben die Fahrt mit dem Rad quer durch Gesatnkswolken eine
weitere Tortur bedeutete, war nach der Zuteilung des einen oder anderen Berufsschul-Lehrers eher zu
vernachlässigen….

Und nun zum Abschluß des Jahres - es war ja auch Dezember - hier die Anleitung, wie Du das Herz
einer Frau gewinnst, die du erst vor 4 Stunden auf  der Eisbahn kennengelernt hast:

  • “Du hast doch gesagt, du hast keinen Freund” - “Richtig”
  • “Willst Du denn keinen Freund zur Zeit haben?” - “Doch….”
  • Hundeblick aufsetzen, tief in die Augen schauen: “Wie wär es denn mit mir?”
    ….SCHMATZ! So billig, aber wahr…

Außerdem öffnete sich das letzte Geheimnis, auf das ich gewartet hatte: Autofahren!
Ich nahm im Dezember den ersten Theorieunterricht in der FAHRSCHULE OCKSTADT!
Die Stadt bereitete sich auf die größte Katastrophe in der Geschichte der Menschheit vor:
HATZELGEDDON!!!!

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1994

Auch dieses Jahr ein Jahr wie kein andres. Die Ausbildung lief vor sich hin, wobei ich meistens in der
Hauptstelle nur mittelmäßige bis schlechte Beurteilungen bekam, während ich - egal wo sonst - immer
recht gut abschnitt. Schon merkwürdig.
Erschreckend auch die Zwischenprüfung. Wenn man in der Abschlußprüfung wirklich schlechter sein sollte,
wie in dieser Prüfung, dann wartete auf mich die Apokalypse der Abschlußprüfungen und ich müsste
im nächsten Jahr durchfallen…

Ein kleiner Höhepunkt war auch die “Klassenfahrt” unserer Berufsschulklasse nach Luxembourg!
Eine Woche hoch auf einem Weinberg in Bungalows zur Federweisserzeit! Uh-Oh………
In der Tat - “runter” zu kommen, ist einfacher. Vor allen Dingen mit 2 Flaschen Federweißer und 2 Flaschen
von Kollegen im Schlepptau! :-D
Intelligent war es, den beiden Suffnasen (ich war zwar nicht besser, aber schneller) mitzuteilen, dass
ich schon mal in unseren Bungalow voreile. Weniger intelligent war es, dann auf der Couch sofort meinen
Rausch auszuschlafen - während die beiden anderen vor der verschlossenen Bungalow-Tür
übernachten mussten….  :-)

Die Stadt Rüsselsheim verhängte 1994 zunächst Alarmstufe 1, weil ich ab Januar die ersten Praxisstunden
in der Fahrschule hatte. Und schließlich herrschte ab dem 04.05.1994 der Ausnahmezustand:
Ich hatte meine Fahrprüfung bestanden! Und das mußte mit einer ersten Fahrt gleich gefeiert werden.
Ich hatte auch schon mein eigenes Auto, ein alter, goldener D-Kadett Caravan.
Der mir wenigstens bis zum Winter treu bleiben sollte.

Zum ersten Mal sollte ich unter ein Messer geraten. Ausgerechnet ich, der eine
Heidenangst vor Spritzen hat. Ich hatte mir einen Leistenbruch zugezogen und der mußte operiert werden.
Der Eingriff wurde in Flörsheim unter Vollnarkose vollzogen und bis heute ist nichts mehr, was mich außer
einer Narbe an diese Unannehmlichkeit erinnert. Aber die Geschichte rund um diese Sache…
Wen´s interessiert: Fragt mich und lernt daraus….

Beim Thema Beziehungen sollte ich ebenfalls mal wieder was dazulernen.
Es empfiehlt sich nicht unbedingt, daß dein Partner den gleichen Beruf ausübt. Nein, vielmehr kann es
nervtötend sein, wenn du in deiner Freizeit über das selbe redest, was du den ganzen Tag über schon hörst.
Also trennte ich mich von meiner damaligen Partnerin, mit der ich auch nicht besonders viel Zeit verbracht
hatte. Doch durch sie lernte ich schließlich jemand kennen, mit der ich zum ersten Male länger als nur drei
oder vier Monate zusammenbleiben sollte: Anja.

Es war alles in allem eine schöne Zeit. Auch wenn wir uns leider oft stritten, aber ich glaube, mit dem
Wissenstand von heute wäre wahrscheinlich alles etwas anders gelaufen.
Wir verbrachten sehr viel Zeit miteinander und waren eigentlich recht glücklich. Vom Prinzip her
passten wir gut zusammen, aber es waren Dinge wie Sturheit auf beiden Seiten, die es uns eben nicht
besonders leicht machten. Enden mußte alles, nachdem wir uns wieder mal mehr und mehr stritten,
ich unsicher wurde und mein eigen Fleisch und Blut sie mir letztendlich ausspannte!
Sascha - zu dem ich damals zwischenzeitlich wieder Kontakt hatte, hab ich seitdem nie wieder gesehen.
Wen wunderts, schließlich war das dasmals schon eine krasse Wendung, die mir widerfahren war.
Um so größer die Schadensfreude, als die so hochgelobte Beziehung
nach nur 2 Wochen wieder in die Brüche ging…

Trotz allem würde ich sie gerne mal wiedersehen.
Nur um zu wissen, wie es ihr geht und was aus ihr geworden ist…

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1995

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Wieder ein weiteres Arbeitsjahr. An meine Umgebung hatte ich mich allerdings schon gewöhnt und
an all die Kollegen und Kunden. Da stellte sich also langsam die Frage: Was passiert nach der Abschlußprüfung?
Wie geht es weiter? Zumal die Bank andeutete, nicht alle Azubis zu übernehmen.
Im Winter begann die Abschlußprüfung, doch das Ergebnis sollte erst nach der mündlichen Prüfung im
Januar des folgenden Jahres bekannt werden.

Das ganze Jahr über verteilten sich ein paar kleine Liebschaften, aber es wurde nie etwas richtig
gescheites daraus, bis ich…ja, bis ich im November Anita kennenlernte….

Wieder total verliebt - was aber auch diesmal richtig auf Gegenseitigkeit beruhte - kamen wir am
16. November zusammen und sollten das auch buchstäblich jahrelang bleiben. Mit ein, zwei kleinen
Unterbrechungen zwischendurch…aber wer hat keine Tiefs???

Auf jeden Fall war sie mit Abstand die tollste Frau, die ich bis zu diesem Jahr kennengelernt hatte.
Aber leider wußte ich das irgendwann später nicht mehr zu schätzen. Vielleicht war ich noch nicht reif für
solch eine Beziehung. Damals drängte es immer nach ein wenig Freiraum und heute bin ich der Meinung,
ich hätte Sie vielleicht viel später kennenlernen sollen. Einen Gefallen hab ich ihr jedenfalls mit meinem
Verhalten nicht getan…im Gegenteil…doch dazu im Laufe der Jahre mehr…

Nun zu meinem weiteren, damaligen, neuen Weggefährten:

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Nachdem mein D-Kadett im Frühjahr zum TÜV gemusst HÄTTE, und die Reperaturkosten
auf knapp 2000 DM gekommen wären, entschloß ich mich, die Zeitbombe zu verschrotten und nahm
einen anderen Gebrauchtwagen,der auch viel erleben und mich viel umherbringen sollte…
Ebenfalls ein Auto mit “Spielwiese” (wie mein damaliger Chef Gerhard Reviol sagte), aber alles in allem
ein klitzeklein wenig besser als sein Vorgänger….und fahrtüchtiger. ;-)

Da ich die meiste Zeit des Jahres in Beziehungen, Arbeit und Lernen verstrickt war, gab es nicht viele
weitere aufregende Dinge, die zu erzählen wären…also schnell weiter!

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1996

JAAAAAAAA!!!! Es war geschafft! Ein Urschrei hallte über den Luisenplatz in Darmstadt.

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Wenige Minuten zuvor erhielten Heiko Pult und ich unsere Prüfungszeugnisse…
WIR HATTEN BESTANDEN!
Und durften uns seitdem Bankkaufmann nennen! Und das beste obendrein: Die Bank übernahm mich,
ich wurde im Service- und Beratungsbereich der Filiale Rüsselsheim eingesetzt! Hurra!
Endlich hatte die Qual ein Ende! Auf die nächsten 45 Jahre! PROST!

Anita und ich verbrachten ein Jahr voller Harmonie. Mit Freunden, wenn es auch vorwiegend ihre
Freunde waren, mit denen wir uns zusammen trafen, für meine zeigte sie halt wenig Interesse.
Aber das war okay. Man war oft auf dem Campingplatz hinter Trebur-Geinsheim, besuchte Freizeitparks,
wie ich schon die Jahre zuvor…alles in allem - wenn auch ein paar kleine Tiefs - eine wunderbare Zeit….

Im sportlichen Bereich trat ich dem FC Main-Kicker Rüsselsheim bei.
Eine neu gegründete Mannschaft, die in der HFV-Hobbyrunde antreten wollte.
Ich hinterließ wohl einen recht guten Eindruck, denn ich sollte bleiben…

Neben dem Fußball eignete ich mir relativ gute Fähigkeiten im Billiard an und versuchte auch jede Gelegenheit
zu nutzen um Merle oder all die anderen Gegner abzuzocken, selbst wenn nur Dusel dabei war…

Eine weitere Premiere war, als Mitarbeiter in der Tanzschule zu fungieren.

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Man half gerne wo es ging, weil man ja so und so recht viel Zeit dort verbrachte. Ob Gaderobe oder Bar:
Man war da!

Und wo wir beim Thema Premieren sind: Ich übernahm Ende des Jahres als Mieter die Wohnung,
in der ich ja schon jahrelang als Untermieter meiner Eltern lebte. Fortan hieß es also

Trautes Heim, Glück allein!.

Allerdings hieß das auch: Miete zahlen, Gas Strom, Versicherungen, Telefon und und und….schniiief!

Mitte des Jahres bekam ich einen recht großen Batzen Vertrauen durch meinen Arbeitgeber geschenkt:
Ich erhielt die Stellvertretung für die Kasse. Welch eine Ehre. Allerdings würde ich dies heute mehr
als A-Karte bezeichnen. Man hat nur noch doppelt so viel Streß, aber bekommt dafür nichts…

Dennoch, es kann noch andere Höhepunkte geben, außer beim Sex: Wenn nach einem hektischen Tag auf
dem Kassenprotokoll neben dem Wort Kassendifferenz eine kleine unscheinbare “0″ steht….

Wieder eine neue Leidenschaft geweckt: Auf dem Betriebsausflug nach Hamburg und dem Besuch
des “Phantom der Oper” entdeckte ich meinen Hang zu Musicals!

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1997

Im Januar des Jahres dann die Hiobsbotschaft: Die Musterung stand an! Man wollte mich ziehen.
Vom Prinzip her war es mir egal, Ob Wehr- oder Zivildienst…phhh, spielte keine Rolle. Aber ich
entschied mich insgeheim für den Ersatzdienst: So konnte ich in meiner Freizeit tun und lassen,
was ich wollte, hatte einen Superjob, viel Geld und konnte Anita sehen,wann ich wollte…

Die Musterung brachte letztendlich bei meinem kaputten Körper nicht etwa die Diagnose “Er ist tot, Jim”.
Nein, vielmehr eine stolze 2! Schlecht für mich. Also verweigerte ich, schrieb einen 12seitigen
Begründungsbrief, den zu lesen wahrscheinlich keiner Bock hatte. Also durfte ich im Juni meinen Dienst
im Jugendhaus Perla, Raunheim, antreten….

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Zusammen mit 2 anderen Zivis erlebten wir eine Zeit voller Arbeit (siehe oben),
Spaß und Kindern, die einem einerseits das leben zur Hölle machten konnten, aber
die man irgendwie einfach gern haben mußte.

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Man konnte sie beschäftigen wie man wollte, Hauptsache, sie waren es.

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Und so lernte man eine ganze Reihe Kinder kennen, aber nicht nur die bereicherten die 13 Monate,
nein, das ganze Team, allen voran Nicole B., Stephanie H., Julie L., Franz und die Mitzivis…

Eine echt tolle Zeit. Während viele über ihren Zivildienst schimpften, kann ich nur sagen, was besseres
konnte mir damals gar nicht passieren…

Es tat mal nach 3 Jahren Bank sehr gut, mal  zwischenzeitlich was anderes zu sehen…

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Lediglich mit Anita gab es so die ersten kleinen Probleme. Ich hatte irgendwie zum Ende des Jahres
hin das Gefühl, es wäre nicht mehr so wie früher, die ersten Zweifel kamen.
Sie kamen und gingen auch wieder. Aber sie kamen auch wieder. Das machte die Beziehung recht schwierig.

Aber wir machten damals - so finde ich heute - das einzig richtige. Wir gaben nicht auf.
Sie mich nicht, obwohl ich es ihr manchmal sehr schwer machte.
Und ich sie ebenfalls nicht, weil sie mir dennoch sehr viel bedeutete…

Ich kann jedem heute nur sagen: Die Gefühle können sich durchaus nach einiger Zeit verändern.

Nicht immmer greift die rosarote-Panther-Brille. Aber das gehört nunmal dazu…

Des weiteren bahnte sich eine weitere Sensation bevor:
Ich geriet in den Kreis der Auserwählten von Ralf Brückmanns Tanzschul-Lateinformation….

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1989

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Der Unterricht und die Noten dümpelten so vor sich hin….
Es machte sich im Zeugnis ein mittelmäßiges Bild breit und  je mehr Zeit in der 8. Klasse verging,
um so komplizierter wurden die mathematischen als auch französischen  Verhältnisse.
Und mit dem langfristigen Niedergang der guten Noten auch das gute Klima zu Hause.
Nicht, daß ich NUR zu faul war, Mathe war wirklich nicht meine Stärke…
Naja, ich bin ja auch heute Bankkaufmann ;-)

Privat verstand ich allerdings jedoch sehr gut, neue Dinge zu lernen und an ihnen Spaß zu haben,
zum Beispiel Tennis und andere sportliche Aktivitäten. Hauptsache, man hatte Spaß am Leben…
Wenn man ihn schon nicht zu Hause oder in der Schule hatte.

Doch es sollte nun ein sehr großes, neues Problem auftreten: Meine erste ganz große Jugendliebe!

SILKE L.. So kannte ich sie zwar schon seit der ersten Klasse und wir waren auch irgendwie recht
gut befreundet, all die Jahre. Aber ich hatte es nie so recht gemerkt. Und jetzt war dieses Gefühl
urplötzlich da! Jetzt wo ich sie kaum noch sah. Es war zum verzweifeln. Schlaflos in Rüsselsheim!
All die Probleme (Schule, Eltern, Silke) machten mir nun das Leben zur Hölle.
Und es sollte noch schlimmer kommen.

Doch zunächst war dieses Jahr auch die Geburtstunde von RR3 - Dem Rüsselsheimer Rundfunk 3.
Eine Hitparade von und mit mir und Studiogästen auf Kassette. Und diese Idee kam wahnsinnig gut an
…zu Hause weniger.    :-/

Ach ja: Zu Hause…. Das befand sich nun im Dicken Busch in der Brandenburger Straße.
Wir waren umgezogen in eine kleinere Wohnung mit zwar mehr Komfort aber weniger Platz für mich….
Um ein bißchen was nebenher zum Taschengeld hinzuzuverdienen, fing ich an, Zeitungen auszutragen
und eröffnete dafür ein Konto bei der DEUTSCHE BANK AG. Wer hätte gedacht, daß ich irgendwann in
dieser Bank HINTER dem Schalter stehen sollte…

Mein größtes Problem war jedoch immer noch Silke. Ich hatte einfach nicht den Mut,
sie irgendwie anzuprechen. Sie ging zwar auf die selbe Schule, aber irgendwie war der Kontak total
abgeflacht und ich war wie immer viel zu schüchtern…

Doch außer der süßen Blonden hatte mich noch eine weitere Leidenschft gepackt:
Der PASSIVE FUßBALL!
Dank eines angeschauten Relegationsspiels der Frankfurter Eintracht wurde ich zu dem, was ich heute bin:
Ein Eintracht-Fan….(oh jeh…) Man könnte also sagen, daß ich einen Hang zum Leiden hab.  :-)

Ach ja, und Leiden: Es war die Zeit der Berufspraktiken, und ich absolvierte meines in der Sparkasse
in Gustavsburg. 3 Wochen, die mir zeigten, was ich später auf keinen Fall machen wollte:
Kontomäppchen sortieren.
Aber da ich mir bis dato gar keine Gedanken über meine berufliche Zukunft gemacht hatte,
schien mir das doch irgendwie der ideale Weg zu sein…

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1990

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Ja, dieses Jahr sollte etwa so verlaufen, wie es die Kumpels Mike, Christian und Normen auf dem Bild oben
verdeutlichen. Es war recht miserabel. Bis auf den Gewinn der Fußballweltmeisterschaft gab es keinen
Grund auch nur irgendwas zu feiern. Gut, ich hatte im Sommer wieder einmal spektakulär in letzter
Sekunde die Versetzung trotz einer fetten 5 in Mathe (Bankkaufmann, ne?) geschafft.

Bei Silke hatte ich immer noch keine Fortschritte gemacht, ich traute und traute mich nicht, und Ende des
Jahres ging das ganze schon stolze 13 Monate…ÄCHZ! Wie kann man nur so doof sein?!?!
Doch dem geduldigen Leser darf ich jetzt schon verraten, daß das Ganze nächstes Jahr eskalieren sollte…
Und ganz schlimm: MINKA war auf einmal verschwunden und kam nie wieder….  :-(

Zu Hause immer noch Streß…apropos zu Hause:
Das neue befand sich nun im Rübgrund in Rüsselsheim….schon wieder umgezogen.
Ein nettes kleines Reihenhaus mit zwei Wohnungen: Meine Eltern unten, oben ICH!
Außerdem Garten und was das wichtigste war: Ich hatte ab und zu meine Ruhe….

Doch nach dem Sommer sollte die kleine positive Phase wieder eine Wendung bekommen:
Die 9. Klasse wurde für mich zur Qual. In den Fächern, in denen ich noch sehr
überzeugte (Englisch und Deutsch) erhielten wir sehr harte Lehrer (Zink und Münzer), die uns allen
das Leben sehr schwer machten und so kam auch im Halbjahreszeugnis der Hinweis
“Versetzungsgefährdet”….was das zu Hause zu bedeuten hatte, ist jedem wohl klar…

Eine kleine Erwähnung sollte auch der Beitritt zum EINTRACHT FRANKFURT FAN-CLUB RAUNHEIM
finden…
Man wollte ja RICHTIG dabei sein. Seit diesem Jahr folgten viele Fahrten zu Auswärtsspielen mit prägenden
Erlebnissen, als auch Exzessen. Abgesehen davon hatte ich endlich die Möglichkeit, in einem Verein
meine mäßigen fußballerischen Fähigkeiten zu verbessern…MIT ERFOLG!
Was folgte war auch die Teilnahme an einigen Turnieren…

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1991

Tja, mittlerweile hatte man sich an alles gewöhnt: An seine Mitschüler, seine Freunde, die man
durch die neue Klasse hinzugewonnen hatte. Auch an das neue Zuhause, welches keine 10 Minuten
Laufweg von der Planck-Schule entfernt war.

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Um so schlimmer war es, daß mein neuntes Schuljahr tatsächlich mit dem Verbleib in der
selben Klasse endete. Ich hatte nur noch eine Chance:
Die Nachprüfung. Ich entschied mich, diese in Mathematik vorzunehmen und verbrachte fast die
gesamten Sommerferien, jeden Tag bis zu 4 Stunden, mit Mathematiknachhilfe von Mike Staab.
Wir spezialisierten uns auf das Thema, was ich in diesem Schuljahr überhaupt nicht verstanden hatte.
Mit dem Erfolg, daß ich in der Nachprüfung ein ganz anderes Thema bekam, mit einer 4 statt der 5
abschloß und dennoch hängenblieb….alles umsonst!

Mittlerweile war ich dem Fußballwahn total verfallen und schaute mir regelmäßig die damals noch so
erfolgreichen Eintrachtler an.
Was ich mir aber nicht länger mitanschauen wollte, ohne zu handeln, war die Sache mit Silke.
Ich nahm mir vor, bei der nächsten guten Möglichkeit meinen gesamten Mut zusammenzunehmen
und mit ihr zu sprechen. Zumal nach den diesjährigen Bundesjugendspielen - bei denen immerhin
die Siegerurkunde heraussprang - ich das Gefühl hatte, daß sie sich irgendwie auch für mich
interessieren könnte…..ich armer Narr!

Im Mai des Jahres - besser gesagt auf dem Rüsselsheimer Maimarkt - nutzte ich die Chance und gestand.
Sie wußte nicht so recht, was sie dazu sagen sollte und es endete letztendlich mit einem Korb…meinem
ersten bei meiner ersten Liebeserklärung: DAS WAR BITTER!!!
Es dauerte 3 Tage bis man mich wieder außerhalb meiner 4 Wände sehen konnte und Monate, bis ich
keinen Gedanken mehr daran verschwendete…
Machen wir also am Jahr 1991 in Sachen Liebe einen klitzekleinen, nicht besonders auffallenden

HAKEN…  :-)

Schulisch gesehen befand ich mich in der Woche nach den Sommerferien in einer neuen Neunten Klasse
- die eigentlich recht locker rüberkam (Hut ab, wer immer da auch noch drin war) - bis ich mich entschied,
doch lieber auf die Realschule zu wechseln und aufgrund des schlechten Zeugnisses (für Bewerbungen)
FREIWILLIG die 9. Klasse wiederholte! War ich tapfer!

Und das hier war sie, the incredible 10 R II der Friedrich-Ebert-Schule!!!

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Die Namen (von links nach rechts): Carsten Müller, Helmut Hahn, Claire-Catherine Mack, Diana Heinze,
Arzu Kilic, Hakan Yaras, Daniela Stöber, Deriah Kayikci, Marko Huss (unten), Yvonne  Gladysz, Isi Derin,
Steven Rupp, Thorsten Postler (unten), Metin Cengiz, Ionannis Markomicheladis , André Schäfer,
Thomas Raab, Patrick Schäfer,  Manuela Garlipp, Katrin Layer, Markus Roosen
NICHT AUF DEM BILD ZU SEHEN: Georgios Anastasiadis, Mirijam Ding, Melanie Stein, Stephan Kellner,
Niels Petzold, Markus Höll, Torsten Seib,  Anja Wedel..

Ansonsten lief die aktive, wie auch passive Fußballkarierre wie geschmiert…
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Ich denke, dies ist wohl an beiden Fotos gut zu sehen…und man mag es kaum  glauben, aber das
rechts bin wirklich ICH!!! Nicht zu fassen. Aber ich nehme jedem Leser die Angst:

Diese Krankheit ist wirklich heilbar!

Und so rollten die weiteren Monate munter vor sich hin. Es gab super Noten, wie aus dem Ärmel
geschüttelt, man lernte neue Freunde, wie Nico und Marko kennen, Dank der guten schulischen
Leistungen lief es zu Hause auch besser. Man feierte etliche Parties und alles war irgendwie perfekt…

Das einzige Manko: Ich war immer noch solo. Und das mit 15! Welch eine Schande.
Aber das Schicksal hatte anderes mit mir vor: Ich traf Silke wieder!
Sie hatte ein Jahr vor mir die Schule gewechselt, und wie sollte es anders kommen?
Alles kam wieder hoch.
Nur sollte ich mich spätestens im März des nächsten Jahres in den Griff bekommen…
DOCH DAZU MEHR IM NÄCHSTEN JAHR  :-))

Vielleicht noch erwähnenswert, daß ich ein weiteres Berufspraktikum absolvieren durfte:
Als Industriekaufmann in der Firma EFFBE FRITZ BRUMME GMBH RAUNHEIM!
Danke für die freundliche Aufnahme!  :-)

Mich gibt es immer noch - Effbe hat nicht einmal die Finanzkrise 2008/2009 gebraucht, um sich
dahinzuraffen….Gott sei seiner armen Firmenseele gnädig. Nur böse Zungen würden behaupten,
mein Praktikum wäre der Anfang vom Ende gewesen…. :-)

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1992

1992 tröpfelte zunächst so vor sich hin. Man ging zum Beispiel sehr früh ins Stadion:
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und feierte dann so richtig zerquetscht ab:

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Jeder Surfer fragt sich jetzt wohl, warum ich diese Bilder abbilden MUSSTE…Hier die Antwort:
Genau so lief 1992 ab! Einmal öd und trostlos leer und im nächsten Moment Party,
Erfolg und alles, was dazugehört.
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Nico, mein neuer bester Kumpel, sowie Silke waren gerade in den ersten Monaten des Jahres recht
wichtige Personen in meinem Leben. Naja, Silke aus einem anderen Grund.
Nur hatte ich mittlerweile es zumindest so weit gebracht, daß wir uns trafen und auch Zeit miteinander
verbrachten. Meine Gefühle erlitten aber ein zweites und letztes Mal Schiffbruch, als ich merkte,
daß sie mit jemand anderem zusammenkam…naja.

Dies eröffnete aber völlig neue Horizonte. Denn im Sommer lernte ich die Ex eines Klassenkameraden
kennen :  Tina! Es dauerte nicht lange und wir waren zusammen! Zwar nur einige Wochen, aber sie war
meine erste, richtige feste Freundin, und genau daher möchte ich sie in meinem Lebenslauf erwähnen.

Der neugierige Leser dieser Seiten wird jedoch sicher verstehen, daß ich bei keiner
meiner Beziehungen ins Detail gehen werde.

(dafür gibt es andere entsprechende Seiten, Z.B. WWW.notgeil.de) :-)
Ich werde mit Sicherheit auch nicht jede Person nennen, mit der ich im Laufe
meines Lebens irgendetwas hatte. Aus Fairneß den einzelnen gegenüber, aber
in einzelnen Fällen natürlich auch zum Selbstschutz! :-D
Vielmehr möchte ich die erwähnen, die eine ganz besondere und prägende Rolle spielten…

Wie dem auch sei. Von da an veränderte sich alles in meinem Leben. Ich weiß nicht, was es ist,
aber aufeinmal war man in der Frauenwelt begehrt. Dabei verstehe ich das bis heute noch nicht so ganz,
wieso ich all diese Erfahrungen sammeln konnte…

Doch kehren wir der Gegenwart den Rücken und lesen weiter im Sommer des Jahres 1992.
Während ich weit über 40 (!!!) Bewerbungen an alle möglichen Banken und größeren Unternehmen schrieb,
verschickte und über meine berufliche Zukunft  rätselte, danach einen Urlaub mit Eltern in Krün (Bayern)
verbrachte, war ich auch schon wieder allein. *Schnüff*
Doch keine Woche später war ich mit einer ihrer besten Freundinnen liiert. Auch das hielt, diesmal von
mir aus nur ganze 4 Wochen…tolle 4 Wochen, aber eben nur 4 Wochen. Und dann geschah das,
was mich lange beschäftigen sollte: Ich traf meine erste große richtige Liebe - Jugendliebe.
Sie war eine Klasse unter mir und war bezaubernd ohne Ende. Sie war Italienerin und TOTO hatte recht
mit dem Song  “Rosanna” . Doch während ich immer weiter von ihr träumte, sie auch kennenlernte,
aber irgendwie selten sah und nicht recht vorankam, tat sich nach den Sommerferien
ein weiterer Meilenstein in meinem Leben auf:

TANZEN

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….und zwar in der TANZSCHULE HEIDI STAAB

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Hier auch im oberen Bild im Hintergrund zu sehen! Das ist der Ort, an dem ich in den weiteren Jahre,
auch heute noch, sehr viel Zeit verbrachte. Es war in meiner Klasse IN, in die Tanzschule zu gehen.
Also überwand ich alle Ängste und meldete mich zu meinem ersten Tanzkurs an.
Das Foto in Tanzbewegung allerdings zeigt ein Tanzturnier mit Tanja Lenz - das war zwei Jahre später.

Auch hier lernte man sehr viele Leute kennen und der erste Abschlußball war da schon was
ganz besonderes. Die Lust am Tanzen ist auf jeden Fall heute noch geblieben, wenn auch im Laufe
der Jahre einiges geschah, und die Tanzpartnerinnen ebenfalls wechselten….

Auf jeden Fall konnte ich noch einen meiner vielen unzähligen Kurse, an denen die Tanzschule mit
Sicherheit Millionen verdient hat, mit meiner guten alten Freundin Silke samt Abschlußball absolvieren.

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Vieleicht einer der letzten Höhepunkte einer bis dahin schon 10 Jahre alten Freundschaft, denn
danach ging es eigentlich stetig bergab…

Was allerding zu einer reinen Achterbahnfahrt in meinem Leben werden sollte, machte mich zunächst
sehr, sehr glücklich: Rosanna und ich wurden endlich ein Paar. Ich war verliebt über beide Ohren.
Doch viel außerhalb der Schule gesehen haben wir uns nicht, da ihre Eltern keinen Wind davon bekommen
durften (Italiener und ihre Töchter). Ich denke, wenn ihr Vater damals als einer meiner Kunden gewusst
hätte, was da mit seiner Tochter gewesen ist - ich denke, er hätte eher mich, als meine Hand geschüttelt. :-)
Aber es sollte nicht das Happy End geben: Wir kamen zweimal ausseinander und dreimal zusammen,
bis sie mich ein letztes mal kurz vor Weihnachten abschoß! *schnüff*
Ich hatte danach zwei Wochen Zeit, im Skirulaub in Krün drüber nachzudenken…

Und just in diesem Jahr begann meine Musikkarierre mit meiner Teilnahme am Sängerwettbewerb
der Tanzschule Staab, mit dem Titel “Sweat” von Inner Circle. Platz 13 von 20, naja.
Aber ich wurde auch schließlich regelrecht dazu gedrängt - was man unter Trunkenheit auf einer
vorherigen Party eben so versteht….:-)

UND AM 13.04.1992 WAR ES DANN SOWEIT:

Ich nahm den Nachnamen meiner Eltern an und hieß statt Postler ab sofort HATZEL!!!

Alles andere blieb irgendwie beim alten:

Auch in der 10. Klasse blieben die Noten ungewohnt gut und das erste Schulhalbjahr verstrich
ohne große Aufregung. Lediglich die vielen Freistunden und die Planung für die Abschlußfahrt
brachten ein wenig Abwechslung in den ach so öden Alltag….

Also warum sich in einem Abgang eines Jahres aufhalten, in dem nicht mehr allzuviel passierte?

Dann doch lieber mit Riesenschritten ins neue, gute und AUFREGENDE 1993…oder besser gesagt:

Auf die nächste Seite!

1983

Mittlerweile hatte sich die Spezies Thorsten an seine Umwelt genetisch angepasst und mutierte
zum waschechten Rüsselsheimer:
“Weißt Du?!?!?!?!”

Man hatte sich mit den damals üblichen Jungenstreichen und Bubenbanden angefreundet, terrorisierte
die Umwelt und die Mitschüler, und wenn man gerade nicht selbst terrorisierte, so wurde man terrorisiert.
Es war damals nicht Geld, es waren nicht Drogen und es waren auch nicht Mädchen oder die Prostitution….
NEIN! Es war viel schlimmer…..es waren die bösen Schimpfwörter! Und es waren auch nicht so lasche
Schimpfwörter wie Wi….., Hur__so_n oder Ar__hl_ch….(Sorry, aber die Zensur schlug zu!)….NEIIIIIN!!!!!

Es waren Wörter wie “Schleimbeutel” oder “Furzgesicht”….die uns das Leben schwer und unerträglich machten….

Doch das mieseste, was man einem sieben- bis achtjährigen Jungen sagen konnte war:  DU BIST VERLIEBT!!!
Es war grausam…

Man möchte vielleicht einige Namen dieser kriminellen Hosenmätze verewigen
(Für Schreibfehler bei den Namen keine Gewähr - ist so lang her…):

  • NILS M.
  • MARKUS R.
  • GÜNTHER T.
  • GEORGIOS G.

GOTT SEI IHRER ARMEN SEELE GNÄDIG…sooooo viele Jugendsünden….

Ansonsten passierte in diesem Jahr nicht viel nennenswertes. Ach doch, ich stieg von 4 Rädern (Go-Kart)
auf 2 Räder um: Fahrrad. Zwangsweise durch meine Mutter: “Entweder du lernst das heute oder wir gehen
den ganzen Sommer nicht mehr ins Schwimmbad”…was blieb mir anderes übrig???

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1984

Hallelujah…Hallelujah….

Wenn es etwas nennenswertes in diesem Jahr zu erzählen gibt, dann war es letztendlich, daß ich endlich (mit 8!!!)
lernte, im Wasser nicht abzusaufen, & die Geburt eines weiteren Gläubigen….ICH WURDE GETAUFT!
Also der Schwimmunterricht lebensnotwendig!

In diesem Alter war es mir selbst überlassen, meinen Glauben zu wählen. Man war noch jung, unerfahren
und glaubte und vertraute blind. Man glaubte sogar an Gott und so tat ich das einzig richtige:
ICH WURDE KATHOLIK!!! (Gott sei meiner armen Seele gnädig…)
Bilder von dieser Zeremonie gibt es in meinem Besitz LEIDER nicht….und selbst wenn…
ich würde sie nicht uploaden…

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1985

…ein Jahr voller Ereignisse. Man kann dies alles gar nicht in einem Satz zusammenfassen.
Zunächst einmal die prikäre soziale Lage von Thorsten:

Wir befinden uns in der Wilhem-Sturmfels-Str.  in Rüsselsheim. Erdgeschoß, eine 4-Zimmerwohung
mit Öl- Ofen (alle angrenzenden Zimmer waren gut gewärmt, das Bad im Winter jedoch zugefroren…
man konnte in der Badewanne Schlittschuhlaufen);
Thorsten befindet sich in seinem Kinderzimmer und errichtet aus Bergen von Lego und Autos
eine Stadt, die sich über das gesamte Kinderzimmer ausbreitet und bei deren Anblick selbst
Frankfurts Architekten vor Neid erblassen würden….

Während Thorsten eine weitere Folge Leben in seiner Stadt spielt,
die jede
Gute Zeiten im Marienhof bei verbotener Liebe - Daily-Soap locker von der Mattscheibe
verdrängen würde, stellt er fest, daß es schon fast 23 Uhr ist, seine Mutter gleich von der Spätschicht kommt
und er eigentlich schon längst im Bett liegen müsste!!!

Er ist mittlerweile ein Durchschnitts-Einzelkind und Katholik, Angst vor Spinnen (die er heut noch hat)
und dunklen Kellern, nachmittags oft auf sich allein gestellt, lernt er jetzt schon, Verantwortung zu
übernehmen und sich selbst zu versorgen. Vielleicht kommt er heute daher alleine auch so gut zurecht
(lob, lob, lob…).
Seine Mutter hat mittlerweile auch wieder Anschluß an die Liebenden gefunden, und seitdem hat
Thorsten einen Möchtegern-Ziehvater, Stefano G.

Ich möchte den Nachnamen nicht ausführen aus Angst vor der italienischen Mafia!
Es gab eine Menge Vorteile aber auch Nachteile dieser langjährigen Beziehung:

  1. Es gab leckere Nudeln….(die ich heute über alles liebe)
    …..allerdings viel zu viel davon!
  2. Man lernte italienisch…….
    …..allerdings nur brockenweise und heute kann ich kein Wort
  3. Man machte viel Urlaub in Italien und kam dort viel rum
    ….allerdings interessierten mich Städte damals einen Dreck & wir waren in fast allen Ferien dort!
  4. Man hatte wieder eine männliche Bezugsperson….
    …..die einem aber das Leben zur Hölle machte…

Ein Blick auf das traute Familienleben:

Meine italienischen Fast-Geschwister

Meine italienischen Fast-Geschwister

Aber Italien hatte auch seine interessanten Seiten, ein Land voller unbegrenzter Möglichkeiten,
die ich mir natürlich zu nutzen machte:

hatzel13

Man brauchte eigentlich nur noch einen Zündschlüssel….

Aber sind wir mal ehrlich: Hätte ich ihn gehabt, gäbe es nach 1985 wohl nichts mehr zu schreiben…. ;-)

Ich glaube jedoch, daß mich diese Jahre bis heute prägten. Ich würde wahnsinnig gerne
italienisch können, liebe Fußball,
die italienische Küche und Italien an sich.
Das, was mir damals alles zum Hals raushängte, bedeutet mir heute ziemlich viel…

Wer weiß, auf jeden Fall brachte die ganze Nudelesserei auch Vorteile, was wohl auf
dem nun folgenden Bild sehr gut zu erkennen ist! :-)

hatzel15

Man könnte hier sogar von einer Anzeige für “BROT FÜR DIE WELT” reden…

Was geschah noch in diesem aufregenden Jahr?

Nun, die erste Klassenfahrt! Und wo ging es hin? Eine Woche in das ultimative  Klassenfahrtenziel
der Grundschulen Hessens, in das luxuriöse OBERSEEMEN.
Zum ersten Male ohne Eltern weg, mit all den tollen und weniger tollen Mitschülern,
eine Woche mit 10 Jungs auf engsten  Raum, ständig beobachtet und unter Kontrolle….
BIG BROTHER war zum ersten Mal geboren!!!

Wir Kinder erlebten eine  Menge Spaß, Nachtwanderungen, auch offizielle(!) und nicht nur
diese zu den Mädchenschlafräumen!
Ja, genau:

Man konnte schon ein nicht zugegebenes Interesse am anderen Geschlecht feststellen…
Selbst wenn es sich nur um die nächtlichen Erschreck- und Ärgereskapaden handelte:
Was sich liebt, das neckt sich…

HALLELUJAH! …HALLELUJAH!…

hatzel14

Jaaa, wiedereinmal erreichte der Glauben von Thorsten in Windeseile das nächste Level!

Kommunion war angesagt und der erste Versuch, Männlein und Weiblein auf die spätere Hochzeit
vorzubereiten: Man stecke sie in Anzug und ein schönes weißes Kleid….
Niemand bedachte jedoch, welch ein Aufwand hinter dieser Feier steckte: Zig Stunden, die man in der
Freizeit für den Kommunionsunterricht opfern mußte!

Und nun die Krönung: Die Kirche begeisterte mich so sehr, daß ich beschloß, für immer enthaltsam zu sein
und mein Leben fortan als Meßdiener zu führen…

Wer mich heute kennt, weiß, wie lange diese strenge Enthaltsamkeit andauerte…

Wer denn nun all die Hübschen sind, ist nicht von allzugroßer Bedeutung, nur der attraktive junge Bub
in der Mitte des obigen Fotos….:-)
Na gut, der Form halber die Menschen, mit denen ich etwas mehr, außer Glaubensdiskussionen führen,
zu tun hatte:

Silke Lindemayer (2. links), Sabina Beckei (rechts), Nils Mahrun (2. rechts)  alles Klassenkameraden/innen..
und nicht weiter erwähnenswert…naja, außer Silke…merken wir uns den Namen für später….

UND ZUM ALLERERSTEN MAL ENTDECKTE ICH EINE WEITERE LIEBE: Den Fußball….
Wenn auch nur aktiv und nicht im Verein. Das war mir damals zu viel - und genau diese Einstellung ärgert
mich im Nachhinein heute noch…

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1986 - 1987

Es waren die Jahre, in denen sich vieles ändern sollte:

Man schloß die Grundschule ab - unter anderem mit einer weiterern Klassenfahrt: Der Völkerwanderung
rund um den Edersee…

Aber wenn man eine Grundschule abschloß, so bedeutete dies letztendlich, daß man in eine andere Schule
wechselte, beziehungsweise einen weiteren Schritt in Richtung schulische Bildung tat.
Und dieser Schritt sollte in Richtung Förderstufe Klasse 5 und 6 auf der Real- und Hauptschule
Friedrich-Ebert in Rüsselsheim stattfinden. Gottseidank (naja!) blieb unsere Klasse größtenteils zusammen,
bis auf die paar schwarzen Schäfchen, die den Sprung in die nächste Klasse nicht so schafften oder auch
schon mit der Versetzung in der 1. Klasse scheiterten….
Namen werden hier nun keine genannt, das wäre nicht besonders fair. Diese Personen findet man meistens
bei den Stadtwerken, beim Reinigen, McDonalds oder unter der Brücke wieder…. ;-)

UND DAS HIER IST SIE NUN - DIE NEUE FÖRDERSTUFENKLASSE:

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DIE NAMEN…(insofern ich sie noch hinkriege…):
HINTEN: Hamza Dilekli, Georgios Giaputzis, Katja Rath, Simone …, Darin Rattay, Silvana Renaudo ,
Edith Czepelka
MITTE: Klassenlehrer Zimmer, Gürsel Ordukaya, Orhan Aggül, Tina Schreiber, Silke Baum, Silke Lindemayer,
Melanie Heil, …., Deriah Kayikci
VORNE: Mehmet Ali Demir, Günther Tobisch, Alkan Yaras, Thorsten Postler, Nils Mahrun, Markus Rygiel,
Aynur…, Sabina Beckei

Mit dieser Klasse ging es durch dick, aber auch oft durch dünn. Wir wurden nach nicht allzulanger Zeit in
den Fächern Englisch und Mathematik in “Kurse” aufgeteilt: A bis C, wobei A natürlich für die richtig Guten stand.
So landete ich selbst in Englisch A und Mathe B….kein wunder, bin ich doch Bankkaufmann…*grins.
Am Ende der Förderstufe stand dann jedoch die Trennung von Allen bevor: Wir wurden für die einzelnen
schulischen Werdegänge wie Gymnasium, Realschule und Hauptschule vorgeschlagen.
Mich und 11 andere sollten laut Vorschlag ihr Glück auf dem Gymnasium versuchen….

Was passierten sonst noch für interessante Dinge?

Nun, zum Beispiel der erste Urlaub in weit entfernten Ländern: IBIZA !
Oder aber auch die dritte Klassenfahrt, zurück zu dem Punkt, an dem alles begann: Oberseemen.
Eine einwöchige Grundausbildung! Was sind wir maschiert!!! Dank unseres Klassenlehrers Manfred Zimmer,
der - sturmerprobt - uns immer wieder an die Grenzen unserer Körper brachte.
Ob per Wanderung oder Querfeldein-Radtour. Trotz allem aber brachte er uns eine Menge Dinge bei,
die wir bis heute nicht vergessen haben:
“Herr von Ribbeck zu Ribbeck im Havelland…ein Birnbaum in seinem Garten stand…”

Im Alter von 11 Jahren passierte das, was jeder Junge irgendwann so mitmacht,
Pubertät machts dann möglich: Man erblickt, daß es noch eine weitere Welt außer Lego und Autos gibt:
Frauen!
Oder besser Mädchen!
So hatte ich auch schon gleich meine erste kleine Sandkasten-Liebelei: SILKE B. !
Naja, ich denke, sie weiß es bis heute noch nicht wirklich. Ich denke aber, daß es sie sicher nicht
interessiert hätte, schließlich gehörte ich nicht zu den coolen kleinen Jungs.
Aber was fand ich die damals süß!
Man liest also: Draus geworden ist nichts. Naja, egal. Dennoch schien es so, als würde ich bei den
Mädels ganz gut ankommen, schließlich gehörte ich zu den wenigen Jungs aus unserer Klasse,
die bei den Mädchen-Geburtstagen fast immer eingeladen waren! Früh übt sich, wer…. ;-)

Ansonsten war das so ziemlich alles, was großes, nennenswertes passierte.
Lediglich vielleicht noch die ersten Bundesjugendspiele ohne nennenswerten Erfolg.
Denn bis zum Alter von 12 Jahren war ich sportlich eine Null
(Jaja, ich weiß, das soll ja heute nicht anders sein…).
Den Gefallen an Auftritten vor Publikum lernte ich durch meine erste Alleinunterhaltungs-Show
an einer unserer Faschings-Schulparties kennen. Als Abschluß gab es eine kleine Klassenfete und danach
der Abschied von all denen, die mich 6 Jahre begleiteten..schniiiief!

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1988

12 Jahre war ich gerade alt und wechselte ablösefrei auf das Max-Planck-Gymnasium
(ebenfalls Rüsselelsheim) und geriet zu allem Übel, ganz allein, ohne auch nur einer meiner ehemaligen
Klassenkameraden, in eine völlig neue Schulklasse.

UND DAS HIER WAR SIE:

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DIE NAMEN (insofern noch rekonstruiebar):
1.REIHE OBEN: Patrick, Alexander Barth, Adriano Rodriguez, Martin Kraft, Christian, Alexandra Romas, … ,
Martina Kraft, …. , Yvonne Dengler
2.REIHE OBEN: Daniel, Alexander Zebisch, … , Alexander Hahn, Stefan, … , Dörte Meyer, Claudia Kovic,
Heike, … , Elisabth Kloor, Harry Metzger
3.REIHE UNTEN: Tarik Cifci, Oliver, Holger, Jens Grobelny, Mike Staab, Thorsten Postler, Norman Lang,
Christian Clemens
4.REIHE UNTEN: …, Marco Kesselring, Stefanie Rinderer, …, Sandra Matischewski

Leistungsfächer Deutsch, Mathe, Englisch und Französisch! Und wehe dem, es läuft nicht.
Zu allem Übel bekamen wir einen Französich-Lehrer, WEINHEIMER, der uns alles beibrachte.
Nur nicht eben Französisch. Dies sollte später noch zum Problem werden.
Mathe war in der 7. Klasse auch noch nicht so tragisch.

Wie dem auch sei, es gab neue Freunde, neue Mädels und vielleicht auch die Chance auf einen Neuanfang!

Und schon hatte ich auch einen neuen “Schwarm” (so nannte man das damals): Elisabeth…
Aber auch hier: Ich war viel zu schüchtern, auch sie weiß wohl bis heute nichts von ihrem damaligen Glück.

War man nicht gerade am Lernen, so war ich zu einem neuen Hobby hingezogen: Tischtennis!
Und in Pausen Fußball per Tennisball. Es war eine recht amüsante Zeit, die mit einer weiteren letzten erfolglosen
Story im Jahr endete: Sandra…

Doch bevor ich die neue Klasse genießen durfte, durfte ich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten
kennenlernen: THE UNITED STATES OF AMERICA!
Oder genauer: 3 Wochen Florida !
Und im Laufe der Monate des Jahres 1988 nahmen die Familiendinge ihren Lauf, meine Mutter
lernte Jürgen kennen. Ich ihn dann etwas später auch, sowie seine Katze Minka, die - wie er -  daraufhin bei
uns einzog. Und das Ende vom Lied:

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DIE HOCHZEIT MEINER ELTERN (Naja, von meiner Mutter und Jürgen) von links nach rechts: Anja, mein Cousin Frank, Mum, Jürgen, Opa, Tante Birgit mit Tochter Nicole, Ich, Oma, Cousine Nadine

Nun: Jedes Jahr geht zu Ende und schließlich hatte auch ich endlich meine erste Mieze!

MINKA

MINKA

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